- Gewässersanierung
- Gewässersanierung,Gesamtheit der Maßnahmen, die der Verbesserung der durch ungenügend behandelte Abwässer, durch Abwärme belasteten und ingenieurtechnisch beeinträchtigten (begradigt, verbaut usw.) Gewässer dienen. Zu diesen Belastungen kommen noch die aus Niederschlägen und Regenabflüssen, aus forst- und landwirtschaftlich genutzten Flächen sowie aus der Intensivviehhaltung.Verschiedene Sanierungsprogramme führten in den letzten Jahren zu einer Verbesserung der Gewässerbeschaffenheit. Zur Sanierung des Sauerstoffhaushalts der Gewässer war es notwendig, die Einleitung von organischen Stoffen entscheidend zu senken. Dazu müssten diese aus Abwässern weitgehend entfernt werden, was mit der biologischen Abwasserreinigung gelingen kann. Dies und ergänzende Maßnahmen führten auch bei den meisten Verunreinigungen zu Erfolgen. Mittelfristig müssen auch Phosphate und Nitrate durch eine dritte Reinigungsstufe eliminiert werden. Außerdem müssen die Gesamtemissionen an ökotoxikologisch relevanten Stoffen verringert werden.Zum Abbau bereits vorhandener Schadstoffe wird eine Art »Gewässertherapie« betrieben. Ähnlich wie beim Belebtschlammverfahren kann man auch stark organisch belastete Gewässer mit Sauerstoff belüften, wodurch der aerobe Abbau beschleunigt wird. Wenn zusätzlich Faulschlamm entfernt und das Phosphat ausgefällt wird, kann die Wasserqualität erheblich verbessert werden. Bereits verunreinigtes Wasser (ausgenommen bei Verunreinigung durch Schwermetalle und Pestizide) kann mittels Uferfiltration wieder Trinkwasserqualität erreichen.Eine ganz wesentliche Rolle spielt auch die Wiederherstellung beziehungsweise Erhaltung naturnaher, vegetationsreicher Uferbereiche. Hierbei geht es neben einer Verbesserung der Wasserqualität (Reinigung durch Pflanzen) v. a. um den Schutz wertvoller, gefährdeter Biotoptypen, zugleich aber auch um ein gegenüber verbauten und begradigten Flüssen optimiertes Abflussregime. Besonders bei stehenden Gewässern macht sich häufig eine durch übermäßige Nährstoffeinträge (Eutrophierung) bedingte Entschlammung erforderlich, um entweder ein »Umkippen« oder aber eine zunehmende Verlandung zu verhindern.
* * *
Ge|wạ̈s|ser|sa|nie|rung, die: Gesamtheit der Maßnahmen, die der Verbesserung der durch ungenügend behandelte Abwässer u. durch Abwärme belasteten Gewässer dient.
Universal-Lexikon. 2012.